ARS VITALIS
"FERNWEHEN"
Vorstellung vom
Mittwoch, 25. April 2007
20:30 Uhr
DAS NEUE PROGRAMM !!
SCHWEIZER PREMIÈRE

Das durchtriebenste MUSIK-THEATER-KABARETT-TRIO
im Theater Ticino seit Menschengedenken.

Der Titel ihres neuen Programms passt perfekt zur Grosswetterlage: Mit "Fernwehen" trifft Ars Vitalis sowohl
zielgenau in die meteorologischen Gegebenheiten als auch ins sturmerprobte Humorzentrum der Zuschauer.
Wie man es von den drei Herren Huber, Sacher und Wilmanns gewohnt ist, gibt es keine halben Sachen. Sicher ist es zu kurz gegriffen, würde man das Treiben des Trios auf seine parodistischen Züge reduzieren. Schliesslich dienen die Vorlagen dazu, eine ganz neue "Muzik" zu Gehör zu bringen. "Es gibt viel Wunderbares", heisst es da, während Buddy Sacher mit seiner unnachahmlichen Mimik das Hereinstürzen der Winde visualisiert und Huber betont, dass er gerne mit älteren Menschen arbeitet, was gewiss auch den musikalischen Einsatz eines Laubsaugers rechtfertigt. "Verflogen die Vögel der Jugend, verweht die Astern des letzten Herbstes", steht als Motto über dem nachhaltig wirkenden Abend, der zeigt, dass auch das grösste Tohuwabohu bis aufs i-Tüpfelchen stimmig sein kann.

Kölner Stadtanzeiger, 23.01.2007



H e i l m i t t e l

Schon wenn sich der erste vom Trio Ars Vitalis mehr auf die Bühne verirrt denn sie betritt, erklingen im Saal die ersten Gluckser. Später wird es einige vor Lachen fast zerkrümeln, während andere sichtlich verständis- wie fassungslos dasitzen. Seit 27 Jahren geht das jetzt so: Gitarrist Buddy Sacher, Holzbläser Peter Wilmanns und Drummer sowie Blechbläser Klaus Huber (wobei das nur ihre jeweiligen Basisinstrumente sind) erschaffen in 90 Minuten mit Sprachfetzen, Lichtgewittern, mimischen Eskapaden und musikalischen Dekonstruktionen jeder Art einen eigenen Kosmos jenseits der Beschreibbarkeit. "Weder wir selbst noch Kritiker haben bisher eine treffende Bezeichnung gefunden für das, was wir machen. Am ehesten ist es Muzik als Theater", hat Sacher einmal zu Protokoll gegeben, und daran hat sich auch im neuen Programm "Fernwehen" nichts geändert.

Ein auf wahnwitzige Untertöne und Zusammenhänge bedachter Zugriff auf die Musikgeschichte bildet den Kern des Geschehens. Genüsslich wird der seltsame Text von "Seasons in the Sun" zerkaut, konkurrieren Tango und Free-Jazz-Paso-Doble um den Höchstgrad an Verstörung, erklingt zu Taktell, Taschenakkordeon oder Spieluhr Klezmer bis Country, geben Police- oder Beatles-Songs angejazzt den Löffel ab. Dazu deklamieren und grimassieren Wilmanns, Sacher und Huber, dass es jedes Zwerchfell zerreisst. Der Ars Vitalis-Kenner wird bemerken, dass sich hier eine Elemente-Trilogie rundet: Nach Stein und Wasser dreht sich diesmal vieles um den Wind. Bringen tut es ihm freilich nichts - die Sinnsuche bleibt wie eh und je ein ergebnisloses Spiel. Denn auch nach 27 Jahren bleibt Ars Vitalis das Mass der Dinge in Sachen l'art pour l'art, eine Oase für die von Ernst und bedeutung Verfolgten, ein süchtigmachendes Remedium gegen die Aufdringlichkeit der Realität. Man muss nur die entsprechenden Rezeptoren anwerfen und wird für immer verwandelt sein.

Süddeutsche Zeitung, 28.02.2007




Eintritt: 42.-
erwerbslos, allein erziehend, Legi: 37.-
Küche: Eva Friedli
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