"SABINA SPIELREIN"
VON LIV HEGE NYLUND
MIT GRAZIELLA ROSSI
Vorstellung vom
Samstag, 12. Mai 2007
20:30 Uhr
EIN THEATERMONOLOG MIT GRAZIELLA ROSSI

Freud und Jung übernahmen ihre Ideen, die Nazis nahmen ihr das Leben.

Erstmals in deutscher Sprache ist der Monolog der norwegischen Autorin Liv Hege Nylund zu sehen. Sabina Spielrein war russische Jüdin, Ärztin, Pionierin der Psychoanalyse. Geboren wurde sie 1885 in der südrussischen Stadt Rostow, dort wurde sie 1942 von den Nazis ermordet. Dazwischen liegt ein aufwühlendes Leben, das Graziella Rossi und der Saxophonist Raphael Camenisch (Regie: Klaus Henner Russius) brillant auf die Bühne bringen. Hilfsmittel ist ein Koffer, der Bett, Stuhl, Pult oder Bartheke ist. Wäre dieser Koffer nicht, wüsste man sehr viel weniger über Spielrein. Als sie 1923 von Genf nach Russland zurückkehrt, lässt sie im Koffer persönliche Schriften zurück. 1977 wird er entdeckt. Tagebücher, Briefe kommen zum Vorschein, die C. G. Jung und Sigmund Freud in wenig schmeichelhaftes Licht rücken. Spielreins Beziehung zu Jung, den sie 1904 in Zürich als Patientin im Burghölzli kennen lernt, kommt zur Sprache. Jahrelang ist sie seine Geliebte. Als der Verheiratete einen Skandal befürchtet, lässt er sie fallen.

Graziella Rossi spielt nicht nur Sabina Spielrein. Sie schlüpft von einer Rolle in die andere, spricht und spielt die Liebende genauso überzeugend wie den Gebieter, die Wissenschafterin genauso eindringlich wie den Lügner. Eine beeindruckende Hommage an eine beeindruckende Frau.

Graziella Rossi: Spiel
Raphael Camenisch: Saxophone
Klaus Henner Russius: Regie

Produktion: Rossi Russius & das Saxophon
Eintritt: 38.-
erwerbslos, allein erziehend, Legi: 30.-
Küche: